Dysautonomie
Sammelbegriff für Störungen des autonomen Nervensystems, bei denen Puls, Blutdruck oder Verdauung nicht mehr zuverlässig gesteuert werden.
Dysautonomie ist ein Sammelbegriff für Störungen des autonomen (vegetativen) Nervensystems. Dieses Nervensystem steuert automatisch lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Blutdruck, Atmung, Verdauung, Temperatur und Schweißbildung – ohne dass wir bewusst darüber nachdenken. Wenn dieses System nicht mehr richtig funktioniert, können viele Körperfunktionen aus dem Gleichgewicht geraten.
Zu den möglichen Folgen gehören Kreislaufprobleme beim Stehen (orthostatische Intoleranz), POTS, Schwitzen oder Frieren ohne erkennbaren Grund, Magen‑Darm‑Probleme, Herzrasen in Ruhe, Temperaturregulationsstörungen und vieles mehr. Bei ME/CFS und Long Covid finden sich häufig Anzeichen einer Dysautonomie, was viele der scheinbar „unerklärlichen“ Symptome mit erklären kann.
Dysautonomie ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Oberbegriff. Wichtig ist, dass Ärzt*innen solche Funktionsstörungen erkennen und ernst nehmen, statt sie vorschnell als „Angst“ oder „Stress“ abzutun. Eine Kombination aus Pacing, kreislaufschonendem Alltag, eventuell medikamentöser Behandlung und Verständnis im Umfeld kann helfen, besser mit den Folgen einer Dysautonomie zu leben.
Synonyme:
Vegetative Dystonie, Fehlregulation
Wichtiger Hinweis: Die Erklärungen in diesem Glossar wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, um komplexe Begriffe verständlich zu machen. Sie dienen jedoch nur der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wir übernehmen keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der Definitionen. Im Zweifelsfall empfehlen wir stets, offizielle Quellen oder Experten zu konsultieren.
