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MCAS (Mastzellaktivierungssyndrom)

Mastzellaktivierungssyndrom: Immunstörung, bei der Mastzellen zu viele Botenstoffe freisetzen und vielfältige Beschwerden (z.B. Haut, Darm, Kreislauf) auslösen.

MCAS steht für Mastzellaktivierungssyndrom. Mastzellen sind Immunzellen, die u. a. bei Allergien eine Rolle spielen. Sie speichern Botenstoffe wie Histamin und andere Mediatoren und setzen sie bei Bedarf frei. Beim MCAS werden diese Botenstoffe jedoch zu häufig oder zu stark ausgeschüttet – teilweise ohne klassische Allergieauslöser.


Dadurch können in unterschiedlichen Organsystemen Beschwerden auftreten, z. B.:

  • Haut: Rötungen, Flush, Quaddeln, Juckreiz

  • Magen-Darm: Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall

  • Kreislauf: Schwindel, Blutdruckabfall, Herzrasen

  • Atemwege: Engegefühl, Atemnot

  • Nervensystem: Kopfschmerzen, „wie benebelt“, Müdigkeit

Die Symptome können anfallsartig auftreten und von leichter Unverträglichkeit bis hin zu schweren Reaktionen ähnlich einer Anaphylaxie reichen. Die Diagnose ist komplex und orientiert sich u. a. an:

  • typischen multisystemischen Symptomen,

  • Laborwerten, die eine vermehrte Mastzellaktivität zeigen,

  • einer Besserung unter mastzellhemmender Therapie (z. B. Antihistaminika).

In der ME/CFS- und Long‑Covid‑Forschung wird diskutiert, dass Mastzellaktivierung bei einem Teil der Betroffenen eine Rolle spielen könnte; es gibt Überschneidungen von Symptomen mit POTS, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Die Zusammenhänge werden aktuell intensiv erforscht.


Für Familien gilt:

  • MCAS ist eine echte immunologische Störung, keine „Einbildung“.

  • Vermutung auf MCAS sollte von Allergologie/Immunologie‑Fachleuten abgeklärt werden.

  • Bitte keine extremen Diäten oder eigenständigen Medikamentenversuche ohne ärztliche Begleitung – das kann mehr schaden als nützen.

Synonyme:

Mastzellaktivierungssyndrom, Mastzell-Aktivierungssyndrom, MCAS

Wichtiger Hinweis: Die Erklärungen in diesem Glossar wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, um komplexe Begriffe verständlich zu machen. Sie dienen jedoch nur der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wir übernehmen keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der Definitionen. Im Zweifelsfall empfehlen wir stets, offizielle Quellen oder Experten zu konsultieren.

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