Orthostatische Intoleranz (OI)
Kreislaufproblem: Beim Sitzen oder Stehen werden Schwindel, Schwäche oder Herzrasen ausgelöst, weil Blut nicht gut umverteilt wird.
Orthostatische Intoleranz (OI) bedeutet, dass der Körper Schwierigkeiten hat, den Kreislauf an eine aufrechte Haltung – also Sitzen oder Stehen – anzupassen. Normalerweise sorgt das autonome Nervensystem dafür, dass beim Aufstehen genug Blut im Kopf bleibt. Bei OI versackt ein Teil des Bluts in den Beinen, das Herz muss stärker pumpen und Betroffene fühlen sich schwach, schwindelig oder „wie weggetreten“.
Typische Zeichen sind: Schwindel, Benommenheit, Herzrasen, Kopfschmerzen, Übelkeit, verschwommenes Sehen oder das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen – besonders beim Stehen, in warmen Räumen oder nach langem Sitzen. Viele Kinder lehnen sich automatisch irgendwo an, sitzen im Unterricht auf dem Boden oder legen die Beine hoch, weil sie sich so etwas besser fühlen.
Orthostatische Intoleranz kommt bei ME/CFS und Long Covid häufig vor und kann in Formen wie POTS oder anderen Kreislaufstörungen auftreten. Sie ist keine „Anstellerei“ und auch nicht einfach Angst. Eine gezielte Diagnose (z. B. durch Schellong‑ oder Kipptischuntersuchung) und Behandlung durch erfahrene Ärzt*innen kann helfen, den Alltag etwas zu erleichtern – zum Beispiel durch Flüssigkeitszufuhr, salzreiche Ernährung, Kompressionsstrümpfe oder Medikamente.
Synonyme:
orthostatische Kreislaufstörung, OI, Steh-Unverträglichkeit
Wichtiger Hinweis: Die Erklärungen in diesem Glossar wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, um komplexe Begriffe verständlich zu machen. Sie dienen jedoch nur der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wir übernehmen keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der Definitionen. Im Zweifelsfall empfehlen wir stets, offizielle Quellen oder Experten zu konsultieren.
