Pacing
Bewusstes Einteilen der begrenzten Energie, damit es nicht zu PEM und Crashes kommt – Pausen rechtzeitig statt ständiger Überforderung.
Pacing bedeutet, die begrenzte Energie sehr bewusst einzuteilen. Kinder und Jugendliche mit ME/CFS oder Long Covid haben deutlich weniger „Energiebudget“ als früher. Statt wie gesunde Kinder einfach immer weiterzumachen, müssen sie Aktivitäten so planen, dass sie möglichst innerhalb ihrer persönlichen Belastungsgrenze bleiben – dieser Rahmen wird oft „Energy Envelope“ genannt.
In der Praxis heißt das: Aktivitäten werden in kleine Schritte aufgeteilt, zwischen einzelnen Aufgaben liegen großzügige Pausen, und anstrengende Termine werden nicht an einem Tag gebündelt. Pausen werden vor der Erschöpfung eingelegt, nicht erst, wenn das Kind schon völlig „leer“ ist. Gute Tage sollen nicht „ausgenutzt“, sondern vorsichtig genutzt werden, damit es nicht am nächsten Tag zum Crash kommt.
Pacing ist keine Trainingsmethode, um Schritt für Schritt fitter zu werden, sondern eine Schutzstrategie: Ziel ist, die Erkrankung zu stabilisieren, Rückschritte zu vermeiden und die vorhandene Lebensqualität bestmöglich zu erhalten. Auch die NICE‑Leitlinie betont, dass Pacing/Energiemanagement sich klar von Programmen mit starrer Belastungssteigerung (GET) unterscheidet, die bei ME/CFS nicht empfohlen werden.
Synonyme:
Energiemanagement, Activity Management
Wichtiger Hinweis: Die Erklärungen in diesem Glossar wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, um komplexe Begriffe verständlich zu machen. Sie dienen jedoch nur der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wir übernehmen keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der Definitionen. Im Zweifelsfall empfehlen wir stets, offizielle Quellen oder Experten zu konsultieren.
