Ein Crash ist für viele Kinder und Jugendliche mit Long Covid oder ME/CFS wie ein „Systemabsturz“ des Körpers. Von außen sieht man oft wenig – innerlich geht aber fast nichts mehr.

Häufig folgt ein Crash auf eine körperliche, geistige oder emotionale Überanstrengung. Typisch ist, dass die Verschlechterung nicht sofort kommt, sondern erst viele Stunden später. Diese verzögerte Verschlechterung nennt man PEM (Post-Exertional Malaise = Zustandsverschlechterung nach Anstrengung).

In einem Crash verstärken sich viele Beschwerden gleichzeitig:

• die Erschöpfung wird extrem 

• Schmerzen können zunehmen

• Herzklopfen, Schwindel oder Übelkeit werden stärker

• Denken, Konzentrieren oder Sprechen fällt sehr schwer

Für Betroffene können in dieser Phase selbst ganz alltägliche Dinge unmöglich sein. Viele Kinder brauchen dann Reizabschirmung: ein abgedunkeltes, ruhiges Zimmer, möglichst keine Gespräche, keine Bildschirme, keine Besuche.

Wichtig: Ein Crash hat nichts mit Faulheit oder fehlender Willenskraft zu tun. Er ist ein Zeichen dafür, dass der Körper krank ist und sich gegen Überlastung wehrt. „Sich zusammenreißen“ oder „sich durchbeißen“ verschlimmert einen Crash meist nur.

Ein Crash kann Stunden, Tage, Wochen oder – in schweren Fällen – sogar Monate andauern. Eltern, Schule und Umfeld helfen, wenn sie die Belastung des Kindes ernst nehmen, Aktivitäten stark anpassen und beim sorgfältigen Energiemanagement (Pacing) unterstützen. Bei Unsicherheit oder sehr schweren Symptomen sollten immer medizinische Fachpersonen hinzugezogen werden.