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Reizempfindlichkeit

Normale Geräusche, Licht oder soziale Situationen fühlen sich viel zu stark an und strengen extrem an.

Reizempfindlichkeit bedeutet, dass ganz normale Sinneseindrücke – etwa Licht, Geräusche, Gerüche oder viele Menschen im Raum – für das Kind viel zu stark und anstrengend wirken. Was für andere nur „hell“ oder „etwas laut“ ist, fühlt sich für Betroffene wie Flutlicht oder Baustellenlärm an. Das Nervensystem kann die Reize nicht mehr gut filtern und wird schnell überfordert.


Typisch sind Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Herzrasen, Unruhe oder das Bedürfnis, sich sofort zurückzuziehen. Viele Kinder mit ME/CFS oder Long Covid vertragen kein Neonlicht in der Schule, keine Pausenhallen, keine laute Musik oder nur sehr wenig Bildschirmzeit. In schweren Fällen sind Betroffene auf ein abgedunkeltes, ruhiges Zimmer angewiesen und können Gespräche nur flüsternd ertragen.


Reizempfindlichkeit ist ein körperliches Symptom und keine „Überempfindlichkeit im Charakter“. Sie zeigt, wie belastet das Nervensystem ist. Erwachsene können helfen, indem sie Reize reduzieren (z. B. Licht dimmen, Lärmquellen ausschalten, kleine Gruppen statt großer Runden ermöglichen) und das Kind unterstützen, rechtzeitig Pausen und Reizabschirmung einzubauen – besonders wichtig, um PEM und Crashes zu vermeiden.

Synonyme:

Reizüberempfindlichkeit, sensorische Überempfindlichkeit, Reizfilterschwäche

Wichtiger Hinweis: Die Erklärungen in diesem Glossar wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, um komplexe Begriffe verständlich zu machen. Sie dienen jedoch nur der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Wir übernehmen keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der Definitionen. Im Zweifelsfall empfehlen wir stets, offizielle Quellen oder Experten zu konsultieren.

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