Der Parasympathikus ist der zweite große Teil des autonomen Nervensystems und wird oft als „Ruhenerv“ oder „Erholungsnerv“ bezeichnet. Er übernimmt vor allem dann, wenn der Körper zur Ruhe kommt, z. B. beim Ausruhen, Einschlafen oder nach dem Essen.

Während der Sympathikus das Gaspedal ist, wirkt der Parasympathikus wie die „Bremse“:

• der Herzschlag wird langsamer

• der Blutdruck sinkt eher ab

• die Verdauung wird angeregt (mehr Darmbewegung, mehr Verdauungssäfte)

• Speichelproduktion und Magen‑Darm‑Tätigkeit nehmen zu

• der Körper kann sich erholen, Energie speichern und Reparaturprozesse starten 

Der wichtigste Nerv des Parasympathikus ist der Nervus vagus. Er zieht vom Gehirn zu vielen Organen im Brust‑ und Bauchraum und hilft u. a. bei der Steuerung von Herzschlag, Atmung und Verdauung.

Bei ME/CFS und Long Covid sprechen Fachleute von einer Dysautonomie, also einer Fehlfunktion des autonomen Nervensystems. Studien deuten darauf hin, dass das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus gestört sein kann: teils ist der Sympathikus zu aktiv, teils ist die parasympathische Beruhigung oder die „Umstellung auf Ruhemodus“ eingeschränkt. Das kann zu Symptomen wie Herzrasen, Kreislaufproblemen, Schlafstörungen, Magen‑Darm‑Beschwerden und starker Erschöpfung beitragen.

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Für Familien ist wichtig: Ein Kind kann nicht „einfach so“ beschließen, den Parasympathikus stärker einzuschalten – diese Steuerung läuft unbewusst. Sanfte Maßnahmen wie Ruhe, Reizreduktion, ein geregelter Tagesrhythmus, Atem‑ und Entspannungsübungen können unterstützen, ersetzen aber nicht die medizinische Abklärung.