Rückblick: Das UN:LOCKJU Sommerprojekt – Kreative und entspannende "Fensterzeit"
- 9. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Dez.

Dank Spendengeldern an unseren Verein, war es uns möglich, in den Sommerferien 2025 ein Online- Sommerprogramm mit dem Titel „Fensterzeit – Sommer 2025“ für an ME/CFS und Long Covid erkrankte Kinder und Jugendliche kostenfrei anzubieten.
Die Idee: Auszeit vom Alltag, trotz Erkrankung
Da viele unserer betroffenen Kinder und Jugendlichen aufgrund ihrer Erkrankung nicht an regulären Ferienprogrammen teilnehmen können, ihnen Urlaube verwehrt bleiben und für Viele auch Besuche von Freunden kaum möglich sind, war das Ziel dieses Projektes, ihnen eine besondere Möglichkeit zur Vernetzung untereinander und Impulse mit Kreativität und Entspannung direkt zuhause anzubieten. Wir wollten ihnen die Chance geben, etwas Neues auszuprobieren, Kraft zu tanken und den Sommer trotz aller Herausforderungen ein bisschen anders zu erleben.
Großer Dank: Wir möchten an dieser Stelle allen Spenderinnen und Spendern von Herzen danken, dass Sie diesen jungen Menschen durch ihre Unterstützung neue Impulse und Freude in den Sommer gebracht haben.
Das Setting: Achtsam und minimal-invasiv
Um eine Teilnahme auch für schwerer Betroffene zu gewährleisten, war ein nicht-anstrengendes Setting essenziell.
Alle Workshops fanden online über Zoom statt.
Die Termine waren bewusst auf maximal 30 Minuten begrenzt.
Es gab in allen Gruppen einen geschützten Rahmen ohne Leistungsdruck, in dem jede/r selbst entscheiden konnte, wie viel sie oder er einbringen möchte.
2 Workshopreihen:
Fensterzeit youth 1: Kunst. Kamera. Ausdruck. (Online-Fotoworkshop)
Dieser kreative Workshop unter der Leitung der Künstlerin und Fotografin Jacqueline „Shaki“ Korber lud die Jugendlichen ein, ihr Innenleben auszudrücken – ganz unkompliziert mit dem eigenen Smartphone.
Der Fokus: Nicht die Technik, sondern der Ausdruck von Gedanken und Gefühlen stand im Mittelpunkt.
Der Mehrwert: Die Teilnehmenden bekamen inspirierende Ideen, um mit Licht, Perspektiven und Alltagsdingen zu spielen und ihre Sicht auf die Welt oder sich selbst zu zeigen – selbst wenn sie an ihr Zimmer oder gar Bett gebunden waren.
Der Zeitraum: 5 wöchentliche Online-Treffen à ca. 30 Minuten zwischen 3.7. und 7.8.2025
Einblick: Einige der entstandenen Bilder haben die Jugendlichen zum Anschauen für Interessierte freigegeben. Hier ein Link zur Bildergalerie.
Fensterzeit youth 2: Zapchen Somatics
Die zweite Workshop-Reihe bot den Jugendlichen unter Anleitung des Gestalttherapeuten Jens Frick die Möglichkeit, einfache Übungen zur Selbstregulation kennenzulernen.
Der Fokus: Es ging um spielerische, alltagstaugliche Körper- und Atemübungen, die helfen, das Nervensystem zu beruhigen und mit herausfordernden Gefühlen besser umzugehen.
Der Mehrwert: Die Jugendlichen erhielten konkrete, nicht-anstrengende Werkzeuge an die Hand, die sie jederzeit in ihren Alltag einbauen können, um Entspannung und ein positiveres Körpergefühl trotz Erkrankung zu erfahren.
Der Zeitraum: 5 wöchentliche Online-Treffen à ca. 30 Minuten zwischen 12.8. und 9.9.2025
Wir sind dankbar, dass wir durch die Unterstützung diese wertvolle „Fensterzeit“ für alle teilnehmenden Jugendlichen völlig kostenfrei anbieten konnten. Wir können berichten, dass die teilnehmenden, jungen Menschen unglaublich tolle Bilder erstellt haben, Übungen gefunden haben, die manche weiterbegleiten und diesen Fixpunkt pro Woche wirklich geschätzt haben.
Von der Workshopleiterin von "Fensterzeit youth 1: Kunst. Kamera. Ausdruck", haben wir eine schöne, persönliche Reflexion erhalten, die wir hier gerne teilen möchten:
Ich habe mich sehr über die heurige Projekt-Anfrage und die Zusammenarbeit mit UN:LOCKJU gefreut. Noch mehr hüpfte mein Herz als dann klar war dass das künstlerische Fotoprojekt „FENSTERZEIT“ während der Schulferien umgesetzt wird.
Wöchentlich traf ich die Jugendlichen für eine halbe Stunde online. Hier gab es nicht nur Aufgaben-Impulse fürs Fotografieren, sondern auch Raum um einander ein bisschen Kennenzulernen. Wir tauschten uns über bereits entstandene Bilder, neue Ideen und Möglichkeiten der Bildbearbeitung aus.
Unser Projekt hat mich wieder zu mehr Langsamkeit und Achtsamkeit motiviert. Es gab Momente da musste ich beschämt schmunzeln weil ich unabsichtlich, einfach ganz automatisch wieder schneller (braucht mehr Konzentration) oder lauter (Reizempfindlichkeit) zu Reden begann, oder statt einer oder zwei Ideen, dann doch übermotiviert 5 mit den Jugendlichen geteilt habe. „Ayayay!, wie selbstverständlich doch so Vieles für mich ist!“ dachte ich da.
An alle Mitwirkenden: DANKE dass ihr geduldig mit mir wart und Danke für euer Vertrauen und fürs kreative Hinschauen und mutige Teilen. Es war ein großartiges Projekt und ich hoffe dass zukünftig noch weitere umgesetzt werden können.
Liebe Grüße, Shaki



